MASTERPLANVERFAHREN IM NEUENHEIMER FELD

HEIDELBERG












Typologie
Städtebau


Status
städtebauliches Masterplanverfahren




Unser Leitbild ist eine Wissenschaftsstadt am Neckar, eingebunden in das vorhandene Verkehrsnetz und räumlich mit der Stadt und der Landschaft verwoben. Dichter – urbaner – vernetzter – die Vision ist ein Campus mit zukunftsweisendem Charakter und auf Basis klassischer städtebaulicher Qualitäten, die auch die besondere Qualität der Stadt Heidelberg ausmachen.

Mit dem zusätzlichen Flächenanspruch von 800 000 qm, der Ausdruck der Wachstumsdynamik im Hochschulbau und in der Klinikversorgung ist, können im Neuenheimer Feld vor- handene Restflächen und viel zu breite Straßenräume aufgefüllt und mit Arrondierungen an den Campus-Rändern zu einem dichten städtischen Gewebe geformt werden. 
Entlang der Entwicklungsachsen des Campus entstehen neue Raumkanten. Die Nachverdichtung des Campus sowie die Arrondierung nach Norden erfolgt nach dem Prinzip einer clusterartigen Bündelung zusammenhängender Nutzungen und klar erkennbarer Quartiere. Diese Quartiere und Cluster formulieren einerseits jeweils einen eigenen, andererseits im städtebaulichen Zusammenspiel einen übergeordneten Rahmen, in dem eine bautypologische Flexibilität bei der Umsetzung sicher gestellt wird. Der Campusausbau vollzieht sich entlang von zwei Entwicklungsachsen. In Nord-Süd-Richtung wird die vorhandene Magistrale verlängert und ausgebaut. In Ost-West-Richtung sind das die Eingangssituationen an der Berliner Straße und die als „Grüne Mitte“ neu gestaltete „Campusmeile“.








Am Schnittpunkt dieser Entwicklungsachsen wird durch konsequente Nachverdichtung ein platzartiger – mit großen Wasserflächen gestalteter – Raum aufgespannt, der das identitäts- stiftende Zentrum des Campus darstellt. Universität, Klinikum, pädagogische Hochschule und forschungsnahe Einrichtungen haben hier ihre Adressen und fassen als neue Randbebauungen den öffentlichen Raum, in dessen Mitte die Seilbahn emissionsfrei und geräuschlos „einschwebt“. In den Erdgeschosszonen befinden sich alle Eingangsbereiche, öffentliche Nutzen, Gastronomie und publikumsnahe Einrichtungen. Trotz der Flächenknappheit ist es für den Campus Neuenheimer Feld ein Idealfall, 
dass bereits ein gewisser Nutzungsmix über die reine Hochschul- und Kliniknutzung hinaus vorhanden ist: Der Zoologische Garten, das Schwimmbad, die Sportanlagen sowie das Wohnen für Studierende und Pflegepersonal bedeuten für die Wissenschaftsstadt attraktive Ergänzungen und Wochenendnutzungen. Selbstverständlich spielen bei der Erweiterung der sensible Umgang mit dem Ort und seinen natürlichen Ressourcen eine große Rolle: das Handschuhsheimer Feld, der Neckar, das grüne Ufer, der botanische und der pädagogische Garten etc. Die neue Stadtstruktur reagiert daher insbesondere an Ihren Rändern auf das angrenzende Grün. 





Das Neuenheimer Feld ist bereits heute – zukünftig und nach dem Ausbau umso stärker – völlig  
unzureichend erschlossen. Der Überlastung kann strukturell nur durch den Ausbau des ÖPNV-Netzes entgegengewirkt werden. Es muss ein Angebot geschaffen werden, das eine größtmögliche Akzeptanz findet. Lediglich Andienungen, Einsatzfahrzeuge sowie ein Teil des ambulanten Klinikverkehrs bilden als motorisierter Individualverkehr eine Ausnahme.

Die Seilbahn ist als geräuschloses, emmisions- und staufreies Verkehrsmittel die ideale Ergänzung des Straßenbahnnetzes und erübrigt eine 5. Neckar-Brückenquerung, die den Naturraum stark beeinträchtigen würde.
Unser neues ÖPNV-Netz geht zunächst von einer festen Größe – der neuen Seilbahn vom S-Bahnhof Pfaffengrund zur Berliner Straße – aus. Diese Strecke mit 3 Zwischenhalten legt die Seilbahn in ca. 10 Minuten zurück. Dabei kann sie bei engster Taktung, Maximalauslastung und einer Kabinenkapazität von ca. 20-25 Personen pro Stunde maximal 3000 Personen in eine Richtung befördern. Ergänzt und optional modifiziert wird dieses Netz durch eine weitere Ost-West-Trasse in der Tiergartenstraße, die sowohl als Seilbahn als auch als Straßenbahnlinie ausgebildet werden kann. Zusätzlich zu o.g. Trassen könnte auch die von uns ursprünglich angedachte direkte Seilbahnanbindung an den Hauptbahnhof weiterverfolgt werden.








Der Anfangs- und Endpunkt der Seilbahn ist die Station „Park und Ride HUB / S-Bahnhof Pfaffengrund“, ein Parkhaus, das mit einer Kapazität von mindestens 4000 Stellplätzen und einer direkten Autobahnanbindung der ideale Umsteigepunkt aus der Region ist. Eine direkte und schnelle Verknüpfung zur S-Bahn aus der Region und ist durch die Höhenlage der Station auf + 8,00 m gegeben. Die Station „SRH Campus“ fährt den Campus der Privat- Universität an. In einem der ohnehin neu zu errichtenden sechs Hochhäusern der SRH- Universität könnte die Seilbahn in das Obergeschoss eines hybrid genutzten Neubaus einfahren. Die erste Station im INF “Kinderklinik“ liegt zwischen Sportflächen und Klinikring. Sie wird entweder als Umsteigestation von zwei Seilbahnlinien (Y-Konzept) oder als Umsteigestation von Seilbahn zur Straßenbahn ausgebildet. Die Station „Campus Mitte“  ist der neue Hauptzugang des ÖPNV insNeuenheimer Feld. Mit Seminar, Tagungs- und Ausstellungsflächen soll wir sie zusätzlich all die Funktionen des Neuenheimer Felds auf- nehmen, die mit Ausstellungen, Veranstaltungen, Schulungen etc. den Kontakt zwischen den Bürgern und den „Forschern“ herstellen. Die Umsteigestation „Technologiepark“ mit der Straßenbahn in der Berliner Straße liegt achsial über den Straßenbahngleisen. Mit Aufzug oder einer Freitreppe gelangt man jeweils direkt auf die Bahnsteige der Seilbahn. Die optionale Station Hauptbahnhof in einem Baufeld in Nachbarschaft zum Hauptgebäude des Bahnhofs ermöglicht das Umsteigen von der Fernbahn/ICE Trasse. Entlang des Bahnsteiges 1 wird eine Verlängerung der Pasarelle mit Peoplemover auf der Ebene + 7m vorgesehen, die als Brückenquerung über die Bahnsteige und als Hauptverteiler bereits vorhanden ist.









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