MASTERPLAN CAMPUS HOCHSCHULE GEISENHEIM UNIVERSITY
GEISENHEIM
Typologie
Bildungsbau
Jahr
2016
Status
geplant
Der Hochschulstandort befindet sich inmitten einer einzigartigen, historisch gewachsenen Kulturlandschaft und hat diese Landschaft mit seiner eigenen Entwicklungsgeschichte geprägt. Ihren Ursprung hat die Hochschule 1872 als Königlich Preußische Lehranstalt für Obst- und Weinbau. Wenig später konnte hier auch Gartenkunst studiert werden. Diese sowie alle sonstigen hinzugekommenen wie zukünftigen Studiengänge werden die Gestaltung des Freiraumes entsprechend ihrer Inhalte prägen.
Die zukünftigen Flächen der Hochschule entwickeln sich zwischen diesen beiden einzigartigen Parkanlagen von Ost nach West bis zum bestehenden Standort der Rebenzüchtung. Nördlich werden die Campusflächen von der weitläufigen Rheingauer Weinbergslandschaft gerahmt.
Der Austauschhörsaal (Ersatz für 1005) bildet zusammen mit dem großen Hörsaalgebäude eine neue raumbildende Klammer des Campusbereichs Ost, der sich als großzügiger nutzungsoffenen Freiraum zwischen diese Gebäuden spannt. Die Gestaltung bietet differenzierte Aufenthalts-qualitäten. Niveaugleiche Übergänge jeweils in die Foyerfläche der beiden Hörsaalgebäude hinein und weitere Verknüpfungen in die eigentlichen Säle über mobile Trennwände bieten zusätzlich ein enormes Potential für Veranstaltungen, Messen und Festlichkeiten.
Ergänzt wird die Figur um ein Gebäude in dem zwei Nutzungen – Logistik und Praktikum –zusammengefasst sind.
Westlich des ZIG Laborgebäudes schließen sich die neuen Entwicklungsflächen an. Das Zentrum und Gelenk bildet der neue Campusplatz, von dem auch der südliche Campusbereich, der durch die trennende Bahnlinie abgekoppelt war, barrierefrei erschlossen wird. Dies wird durch die beidseitig der Bahnlinie angeordneten Baukörper der beiden Ersatzgebäude 1000.2 möglich, deren Foyer und - Erschließungszonen über eine Brücke effizient und attraktiv miteinander verbunden sind. Über die normalen Gebäudeaufzüge und über die großzügigen Treppenaufgänge, die mit dem Ort spielen: Von diesem erhöhten Standort lassen sich einmalige Sichtbeziehungen auf alle die Landschaft so einzigartig machenden Sehenswürdigkeiten – zum Geisenheimer Dom, zur Villa Monrepos mit Rheinverlauf, zum St. Hildegardis-Kloster bis hin zum Niederwalddenkmal – erleben. Mit der Brücke werden idealerweise zwei Häuser miteinander verbunden, die ohnehin zusammenhängend und in Nähe zum ZIG liegen sollen. Alle weiteren Neubauten und Gewächshäuser sind entsprechend ihrer bauabschnittsweisen Abfolge als kompakte Figur linearer Elemente ausgebildet, die den Muttergarten nach Norden fasst. Den Auftakt bildet das Getränkezentrum.
Der Campus Süd hat seine historische Kernzelle in der Villa Monrepos. Um diesem wichtigen Gebäude aber auch dem neuen Verbindungsbau über die Bahngleise einen noch schöneren Auftritt zu verleihen, wird nördlich der Straße mit axialem Bezug auf Monrepos ein neuer Terrassengarten angelegt. Die räumliche Fassung zu den Bahngleisen bildet nicht nur der Neubau sondern auch die erhaltenen Gebäude 6501, in denen die Kita und ein Spielhaus mit angegliederter Freispielfläche untergebracht sind. Das Gebäude 6601 Rüdesheimer Straße 28 wird erhalten und durch ein weiteres Gebäude ergänzt. Hier werden zukünftig studiengangübergreifende Nutzungen wie Seminarräume, Praktikumsflächen o. ä. angeboten, die das studentische Leben ergänzen. Zur weiteren Unterstützung der Verknüpfung der Campusbereiche Süd und West werden zwei weitere Treppenanlagen in die seitlichen Mauerwangen der Unterführung eingefügt.
Ein ähnliches Spiel zwischen schweren geschlossenen Volumen und transparenten, einladenden Foyerfassaden wie bei dem dargestellten Hörsaalgebäude könnte zum architektonischen Leitbild des neuen Campus werden. Wichtig dabei ist, dass es sich um in der Kontur und im Volumen jeweils klar ablesbare Baukörper handelt, die einerseits als Volumen und Wände für den Campus raumbildend sind und anderseits trotz der Volumenvorgabe eine differenzierte Architektur zeigen.
Die verkehrliche Erschließung des östlichen Campusbereiches erfolgt unverändert über die angrenzenden Straßen im westlichen Campusbereich als Erweiterung und Ausbau der Falterstraße bis zur nördlichen Zufahrt der neuen Parkplätze, die den größten Anteil an Pkw-Stellplätzen decken werden.
Das Nebeneinander von historischen Gebäuden und sensibel gesetzten und signifikant gestalteten Architekturen in einer herausragenden Landschaft und schönen Gärten verleit dem Campus Geisenheim eine ganz besondere bauliche Identität in der deutschen Hochschullandschaft.
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