KREATIVZENTRUM ALTER SCHLACHTHOF 57

KARLSRUHE












Typologie
Bildungsbau

Jahr
2017

Status
Wettbewerb, 2. Preis




Mit dem Neubau des Kreativwirtschaftszentrums werden die KFE und die Stadt Karlsruhe einen weiteren vorbildlichen Eckpunkt für die bauliche Entwicklung des Schlachthofgeländes setzen. Der Entwurf setzt alle Vorgaben des Masterplans konsequent um. Ein kraftvoller Baukörper mit ruhig gegliederten, begrünten Fassaden präsentiert sich mit geschosshohen Verglasungselementen großzügig und offen zum Schlachthof. Die gesamte Erdgeschossfront wird bis auf die zentrale Einganshalle von Studios bestimmt. Das zentrale Treppenhaus erschließt über alle Geschosse jeweils zwei 400qm-Nutzungseinheiten. Sollten weitere Mieteinheiten pro Geschoss gewünscht werden ist auch eine Teilung in 4 vier Segmente möglich.
Der Charakter des Hauses wird geprägt durch das Konstruktionsraster des Gebäudes, das als 
Sichtbetonskelettbau auch im Innern des Hauses erlebbar ist. In die Konstruktionsfelder werden Verglasungselemente eingefügt, die nur im Raster von 1,25 m zum flexiblen Anschluss von Trennwandstellungen eine Unterteilung aufweisen. Öffnungsflügel in jedem 2. Element dienen der natürlichen Belüftung und der Reinigung von Innen und der seitlichen Festverglasungen. Während das Konstruktionsraster auf den Seiten zum Schlachthof mit selbstklimmendem Efeu (immergrün) und wildem Wein (saisonal grün und mit roter Herbstfärbung) in den kommenden Jahren einen „grünen Pelz“ erhalten wird, zeigt sich zum Messplatz oberhalb der durchgängigen Graffitiwand das Konstruktionsraster in Form unbegrünter Sichtbetonfertigteile auch nach außen.









Für die Fassadenbegrünung wurde in Abstimmung mit einem Fachplaner eine innovative und dauerhafte Lösung erdacht: Ziel ist es einerseits den selbstrankenden Pflanzen eine ausreichende Kletterhilfe zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig durch eine Konstruktion dafür zu sorgen, dass die Selbstklimmer nicht in die Fugen der Metall-Glasfenster oder den Sonnenschutz wachsen. Hierfür werden als Fassadenplatten vor einer Kerndämmung 2mm dicke, geschosshohe u-förmige Blechschalen ausgebildet, die ein seitliches Überwachsen einschränken und zwischen die ein Aluminiumrankgitter eingeschweißt ist. Selbstverständlich werden alle Kletterpflanzen vor jeder Stütze in dem gewachsenen Boden – und nicht in Pflanzkübeln – gepflanzt, denn nur so kann über Jahre eine dauerhaft grüne und langlebige Grünfassade entstehen.
Auch ohne Begrünung, die bis zu den 
Obergeschossen noch zwei, drei Jahre benötigen wird, ist durch die o. g. Fassadenschalen bereits hochwertige Fassadenanmutung gegeben. Alle Fassadenelemente erhalten einen schienengeführten außen liegenden Sonnenschutz.

Eine zentrale Eingangshalle und die halböffentliche Dachterrasse sind die kommunikativen Adresse des Hauses und mit dem zentralen Treppenhaus direkt miteinander verbunden. In den Büroeinheiten kann das gewünschte Raumprogramm umgesetzt werden. Die besondere Flexibilität der 400qm-Einheiten kommt aber insbesondere zum Tragen wenn eine eher offene Zonierung oder Kombibüros umgesetzt werden sollen. Die in den

Einheiten nur in der Mitte platzierten Stützen dienen der Wirtschaftlichkeit und erlauben eine flache Stahlbetondecke mit Betonkernaktivierung.












Ferdinand Heide Architekten
Planungsgesellschaft mbH

Alt-Fechenheim 103
60386 Frankfurt am Main
t: 069-420827-0
f: 069-420827-29

info@ferdinand-heide.de
www.ferdinand-heide.de